Bremsgestänge

siehe Schaubild (86)

Der Hauptbremshebel ist in der Regel fest am Rahmen gelagert. Er kann als gerader Hebel oder als Winkelhebel ausgeführt sein. Seine Teilabschnitte werden meist mit a und b bezeichnet. Die Ausgleichhebel an den einzelnen Achsen sind so geteilt, daß von der in der Zugstange wirkenden Kraft jeweils der auf die betreffende Achse entfallende Anteil in den Bremsbacken übertragen und der Rest in die nächste Zugstange weitergeleitet wird.

Bremsgestänge der Treibachsbremse einer Dampflokomotive bei einseitiger Anordnung der Bremsklötze
Bremsgestänge der Treibachsbremse einer Dampflokomotive bei einseitiger Anordnung der Bremsklötze

Neben diesem Ausgleich in Längsrichtung ist noch ein Querausgleich erforderlich, der je nach den Raumverhältnissen in verschiedener Weise bewirkt werden kann. In der o.g. Abbildung dienen hierzu 2 Winkelhebel am vorderen Bremsbalken. In anderen Ausführungen ist nur ein Hauptbremshebel auf der Bremswelle festgekeilt, der andere ist auf ihr beweglich gelagert, oder die Bremswelle ist in der Mitte getrennt und jeder Teil ist besonders im Rahmen gelagert. Beide Seiten des Gestänges sind somit unabhängig vobeinander, ein besonderer Querausgleich ist nicht erforderlich und die Zugstangen können unmittelbar am vorderen Bremsbalken angreifen.

Bremsgestänge der Treibachsbremse einer Dampflokomotive bei einseitiger Anordnung der Bremsklötze mit geteilter Bremswelle
Bremsgestänge der Treibachsbremse einer Dampflokomotive bei einseitiger Anordnung der Bremsklötze mit geteilter Bremswelle

Die meisten Lokomotiven sind einseitig abgebremst, weil der kurze Achsabstand den Anbau von 2 Klötzen je Rad nicht zuläßt. Auch bedingt die zweiseitige Anordnung ein vielteiligeres Bremsgestänge. Durch besondere Anordnung der Hängeeisen (Scherenanordnung) läßt sich jedoch auch bei der einfachen Gestängeanordnung und kurzen Achsabständen eine doppelseitige Abbremsung ausführen.

Bremsgestänge in Scherenanordnung
Bremsgestänge in Scherenanordnung

Drehgestelle und Laufachsen erhalten jeweils besondere Bremsgestänge. Bei den neueren Lokomotivbauarten um 1950 werden sie am gefederten Teil des Drehgestell- bzw. Laufachsrahmens aufgehängt.

Bremsgestänge einer Drehgestellbremse (BR 01)
Bremsgestänge einer Drehgestellbremse (BR 01)


Bremsgestänge einer Laufachsbremse (BR 23)
Bremsgestänge einer Laufachsbremse (BR 23)

Die Bremsgestänge der Tender sind meist die der Wagen ähnlich, jedoch bedingt durch den meist geringen Achsabstand vielfach in sehr gedrängter Bauweise ausgeführt.

Bremsgestänge eines Tenders (2'2' T 34)
Bremsgestänge eines Tenders (2'2' T 34)


Aufbau und Technik der Dampflokomotive