1. Antriebsarten für Schienenfahrzeuge

1.4. Einsatzgebiete der verschiedenen Antriebsmaschinen

Wägt man Vor- und Nachteile der verschiedenen Antriebsmaschinen des Schienenverkehrs in großen Zügen gegeneinander ab, so wird der Elektromotor den Dampfbetrieb am wirtschaftlichsten auf stark belasteten Strecken mit hohen Betriebsleistungen ersetzen können, während der Dieselmotor hauptsächlich in den leichten Rangier- und Nebenbahndienst sowie in den Schnellverkehr einwandern wird.

Als wesentlicher Gesichtspunkt wird über die rein wirtschaftlichen Erwägungen hinaus die Frage der Brennstoffbeschaffung nicht außer acht zu lassen sein.

Der Brennstoff ”Kohle” steht uns im eigenen Lande ausreichend zur Verfügung, bei Erdöl sind wir auf Einfuhren aus außereuropäischen Ländern angewiesen und könnten aus mancherlei Gründen im Bezug dieses Brennstoffs eingeschränkt werden.

Für die Dampflokomotive bleibt immer noch ein recht großes Arbeitsgebiet auf all den Strecken, auf denen entscheidende betriebswirtschaftliche Gewinne durch andere Antriebsarten vorerst nicht zu erwarten sind. Sie wird für absehbare Zeit wahrscheinlich zahlenmäßig immer noch am stärksten unter den Triebfahrzeugen der Bundesbahn vertreten sein. Man rechnet nach Abschluß des Ausbaues der elektrisch betriebenen Strecken mit etwa 5000 bis 6000 Dampflokomotiven und 2200 elektrischen Lokomotiven.

Wagenkunde BAnd 170 der Eisenbahn-Lehrbücherei


Aufbau und Technik der Dampflokomotive