Waschluken

siehe Schaubild (31)

Eingeschweißte Waschluke mit Lukenpilz von Innen (neuere Bauart)Da mit dem eingespeisten Wasser Kesselsteinbildner, Salze und andere Unreinigkeiten in den Kessel gelangen, die sich als Schlamm oder feste Kruste vor allem auf den beheizten Flächen absetzen, muß der Kessel in regelmäßigen Zeitanständen von 1 bis 4 Wochen (je nach Güte des Wassers) ausgewaschen werden.

Hierzu sind im Kesselmantel Waschluken vorgesehen. Große Waschluken mit einem freien Durchgang von 100 mm (ältere Lokomotiven) bzw. einem ovalen Durchgang von 110x85 mm (Einheitslokomotiven) sind im oberen Teil des Hinterkessels und bei neueren Kesseln auch im vorderen Langkessel unterhalb des Speisedomes sowie am Boden des Langkessels angebracht. Kleine Waschluken befinden sich in den Umbügen der Stehkesselwand und in der Stehkesselseitenwand dicht über dem Bodenring.

Die Waschluken sind so angeordnet, daß man möglichst sämtliche Flächen, an denen sich Kesselstein absetzt, besichtigen und mit den Reinigungswerkzeugen erreichen kann. Der Kesselstein und Kesselschlamm wird beim Auswaschen durch Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl und notfalls durch Abstoßen oder Abklopfen von den Wandflächen entfernt und durch die Waschlukenöffnung ins Freie gespült. Zur einwandfreien Reinigung des Kessels ist es unbedingt notwendig, daß beim Auswaschen sämtliche Waschluken herausgenommen werden. Schwerer zugängliche Luken, z.B. in der Rauchkammer, dürfen dabei nicht übergangen werden.

Waschluje mit Lukenpilz von außen (ältere Bauart)In der Form unterscheidet man hauptsächlich zwei Arten von Waschluken. Bei den einen liegt die Dichtfläche innerhalb des Kessels, der Lukenpilz wird dann vom Dampfdruck auf seinen Sitz gepreßt. Diese Form wird bei neueren Kesseln nur noch allein verwendet. Bei älteren Kesseln der früheren Länderbauarten findet man auch noch Waschluken, bei denen die Dichtfläche an der Außenseite des Kessels liegt und der Dichtteller oder Lukenpilz gegen den Dampfdruck des Kessels auf seinen Sitz gepreßt wird. Der Vorteil der ersten Bauart liegt darin, daß die Befestigungsschrauben des Lukenpilzes vom Dampfdruck entlastet sind und nur den Lukenpilz auf seinen Sitz zu halten haben.

Aufbau und Technik der Dampflokomotive