Schlingerstück

Schlingerstück  (ältere Bauart) Wegen der Schlingerbewegungen, die die Lokomotive während der Fahrt ausführt, muß der Lokomotivkessel auch gegen seitliche Bewegungen im Rahmen festgelegt werden, da sonst die Stöße des Kessels gegen den Rahmen die hintern Rahmenverbindungen zerstören würden.

Hierzu ist an der hinteren oder bei großen Kesseln an der hinteren und vorderen Stehkesselwand unten am Bodenring ein Schlingerstück angesetzt, das in Gleitbacken der Längsbewegung des Kessels zwar nachkommen kann, aber durch die nachstellbaren oder auswechselbaren Gleitplatten an jeder seitlichen Bewegung gehindert ist. Die Gleitplatten stützen sich gegen den Ansatz in der Rahmenverbindung.

Schlingerstück  (neuere Bauart) Im Betrieb ist stets darauf zu achten, daß die Abnutzung der Gleitplatten das zulässige Maß nicht überschreitet und daß das Schlingerstück auch tatsächlich fest liegt. Andernfalls sind die Gleitplatten nachzustellen oder auszuwechseln.

Sowie der Kessel im Schlingerstück lose sitzt, werden die Gleitstücke sehr rasch ausgeschlagen, die Bewegung des Kessels im Rahmen nimmt entsprechend zu. Durch die unzulässige Seitenbewegung des Kessels werden auch die Rahmenverbindungen sehr in Mitleidenschaft gezogen. Wichti ist die regelmäßige Schmierung der Gleitbacken, damit die Gleitbewegung ohne gewaltsame Beschädigung der Gleitstücke ständig erhalten bleibt.

Aufbau und Technik der Dampflokomotive