Federung

Die Federung zwischen dem Lokomotivrahmen und dem eigentlichen Laufwerk (Radsatz und Achslager) hat die Aufgabe, die bei der Fahrt von dem Gleis auf das Fahrzeug übertragenen senkrechten Bewegungen zu dämpfen, die durch Gleislücken bei Kreuzungen, Weichen, Schienenstößen und sonstigen Gleisunebenheiten eingeleitet werden und sich durch die Masse des Fahrzeuges schlagartig und somit zerstörend auf Fahrzeug und Schienen auswirken würden, falls keine Federung vorhanden wäre. Die Feren biegen sich beim Überfahren solcher Stellen durch und es treten an Stelle der ungleich größeren schlagartigen Massenkrafte nur entsprechend der Durchbiegung der Federung geringe zusätzliche Federkräfte auf. Tragefedern sind mehrlagige Blattferdern, die durch die Reibung zwischen den Federblättern auch einen Teil der senkrechten Kräfte aufzehren und so bewegungsdämpfend wirken.

Um bei der Lokomotive als mehrachsigem Fahrzeug eine gleichmäßige Achsbelastung auch beim Befahren von Gleisunebenheiten sowie Gleiswölbungen, z.B. bei Ablaufbergen und in Übergangsbögen zu erhalten, greifen die Tragfedern nicht einzeln unmittelbar am Rahmen an, sondern sind unter sich durch Ausgleichshebel verbunden.

Die so gekuppelten Federn bilden als Gruppe einen Stützpunkt. Bekanntlich gleichen sich bei der Abstützung in drei Punkten (vgl. Tisch mit drei Beinen) die Stützkräfte am einfachsten aus. Es sind also auch bei einer Lokomotive mindestens drei Stützpunkte, also hier Stützgruppen notwendig. Man spricht von dann von einer Dreipunktaufhängung. Eine solche Anordnung verlangt neben Längsausgleichshebeln auch eine Gruppe mit einem Querausgleich.

Da sich jedoch über die elastische Abstützung über die Federn ungleiche Belastungen sowiso schon in gewissem Umfang verteilen, wendet man im Hinblick auf die an sich kleinen Höhenunterschiede quer zum Gleis meist eine Vierpunktaufhängung, d.h. ohne Querausgleich an. Bei älteren Lokomotiven findet man noch Aufhängungen in sechs Punkten, z.B. bei der Baureihe 38. Bei diesen Lokomotiven ist es schwierig, alle Achsen gleichmäßig durch die Einstellung der Federspannschrauben belasten zu können.

Dreipunktaufhängung und Vierpunktaufhängung
Dreipunktaufhängung und Vierpunktaufhängung


Aufbau und Technik der Dampflokomotive